Wechselwirkungen zwischen Nahrungs und Arzneimitteln
Medikamente, die schnell wirken sollen, nimmt man am besten nüchtern mit viel Wasser ein. Das kann aber die Verträglichkeit beeinträchtigen. Auf vollen Magen empfehlen sich Tropfen, Säfte oder Brausetabletten. Bei oralen Antidiabetika ist besonders auf den Einnahme-Ess-Abstand zu achten. Evtl muss dieser individuell ermittelt werden. Metformin z.B. nach dem Essen. Bitte beachten sie immer genau die Angaben auf der Gebrauchsanweisung von Medikamenten. Beachten sie auch, dass man nicht alle Medikamente spalten darf, weil sie eine säureresistente Ummantelung haben. Man nimmt diese vorzugsweise nüchtern, denn im vollen Magen können sie dort stundenlang verbleiben. Man kann dies aber im Bedarfsfall auch gezielt nutzen. Bestimmte Kapseln enthalten Kügelchen, die den Wirkstoff gezielt über Stunden abgeben. Sie sehen es ist ein komplexes Thema, dem sie ihre ausführliche Aufmerksamkeit widmen sollten.
Verminderung der Bioverfügbarkeit: Levodopa gegen Parkinson verträgt sich nicht mit eiweißhaltigen Mahlzeiten. Also besser nüchtern schlucken. So auch Schilddrüsenhormone wie L-Thyroxin bitte eine halbe Stunde vor dem Frühstück. Bei der Osteoporosetherapie ist ein strenges Ritual einzuhalten. Schwarztee und Kaffee bilden Verbindungen mit Antidepressiva und Neuroleptika. Eisenpräparate vertragen sich auch nicht gut mit Nahrung. Ballaststoffe reduzieren die Wirksamkeit von Statinen. Also Müsli morgens und Statine abends. Manche Säfte vertragen sich nicht mit bestimmten Medikamenten. Sorgfältige Prüfung ist erforderlich. Also Säfte grundsätzlich im Abstand zu Medikamenten geniesen.
Erhöhung der Bioverfügbarkeit: Enzyme spielen hier eine große Rolle. So ist z.B. Grapefruitsaft für Marcumar Patienten tabu. Ein Glas kann die Darmschleimhaut funktionsunfähig machen .Die Wirkung kann bis zu 3 Tagen anhalten. Ähnliche Wirkung haben auch Pomello, Granatapfel, Cranberry, Goji-Beere und SevilleOrange.
Wechselwirkungen mit Vit. K, biogenen Aminen und Genussmitteln: In der Regel haben sie ihre Marcumardosis auf ihre übliche Ernährung eingestellt. Immer wenn sie davon wesentlich abweichen, kommt es zu Veränderungen ihres INR Wertes. Ingwer und Knoblauch in mehr als der üblichen Menge bewirken z.B. eine erhöhte Blutungsneigung. Oder bei großen Mengen Grünzeug mit entsprechend viel Fett entsteht eine Wirkung in entgegengesetzter Richtung.
Biogene Amine: z.B. Tyramin in gereiftem Käse, Fleisch, Rotwein können in Kombination mit Arzneimitteln unerwünschte Wirkungen haben. MHO Hemmer können Arrhythmien, Hyperthermie, Schlaganfall und Herzinfarkt zur Folge haben.
Alkohol Manche Medikamente können in Kombination mit Alkohol gefährliche Nebenwirkungen verursachen. So verlangsamt er die Wirkung von Benzodiazepinen, Opioide, Warfarin. Chronischer Alkoholkonsum beschleunigt den Abbau von Arzneistoffen. Asiaten fehlt ein Enzym zum Abbau, weshalb man von dem Adian flush spricht. Für Alkoholkranke ist Paracetamol tabu.
Tabak hat eine starke Wirkung auf die Blutgerinnung. Raucher müssen manche Medikamente bis 30% höher dosieren und plötzliches Beenden des Rauchens haben die entgegengesetzte Wirkung, bzw. führen zur Überdosierung dieser Medikamente.
Dies ist nur ein gekürzter Beitrag über dieses sehr komplexe Thema. Es reicht auch sicher nicht einfach nur mal durchzulesen. Sie müssen sich ausführlich und öfter mit diesen Themen beschäftigen.